Berlin, 20. September 2025 – Zum Weltkindertag erinnern wir daran: Die Perspektiven, Bedarfe, Interessen und Rechte von Kindern müssen eine zentrale Rolle spielen, in Politik und Gesellschaft.
Als gesetzliche und gewählte Interessenvertretung aller Eltern in Kindertagesstätten auf Landesebene in Berlin fordern wir:
Kinderrechte – insbesondere das Recht auf Bildung – müssen in Berlin höchste Priorität haben!
Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit, Teilhabe und einem starken sozialen Miteinander. Doch wird frühkindliche Bildung in Berlin immer noch strukturell vernachlässigt. Deshalb treten wir grundsätzlich ein für eine konsequente Stärkung des Kitasystems – auf allen Ebenen:
Kitas stärken
- Keine Kürzungen im Kita-Bereich – weder bei Personal, Qualität noch Infrastruktur. Im Gegenteil: Kitas müssen sowohl als Bildungseinrichtungen und als Orte sozialer Unterstützung und Teilhabe gefördert werden.
- Fachliche Kritik bei der Überarbeitung des Berliner Bildungsprogramms muss ernst genommen werden. Kinderrechte und Partizipation müssen verbindlich in der pädagogischen Arbeit verankert werden.
- Der Fachkraft-Kind-Schlüssel im U3- und im Ü3-Bereich (!) muss sich an wissenschaftlichen Standards orientieren, nicht an Haushaltsgrenzen.
- Ausbildung, Bezahlung und Arbeitsbedingungen für Fachkräfte müssen deutlich verbessert werden und stellt eine zentrale Zukunftsaufgabe dar.
Elternvertretung stärken
Kita-Kinder haben keine eigene Vertretung. Deshalb ist eine starke Elternvertretung unverzichtbar. Damit sie ihre gesetzliche Aufgabe erfüllen kann und nicht nur symbolisch stattfindet, braucht die Elternvertretung für Kitas strukturelle Unterstützung und echte Beteiligung auf Bezirks- und Landesebene. Unsere Vorschläge dazu haben wir u.a. in einer gemeinsam erarbeiteten Stellungnahme zur Novelle des KitaFöG eingebracht.
Stadt kinderfreundlicher gestalten
Frühkindliche Bildung endet nicht am Kita-Tor. Die Lebenswelt von Kindern muss in der Stadt sichtbar und geschützt sein: Tempo-30-Zonen, sichere Übergänge und Spielstraßen vor Kitas müssen Standard sein. Die Kinderperspektive gehört in jede Stadt- und Freiraumplanung – von anspruchsvoll gestalteten Spielplätzen bis zu sauberen Parks. Kinderfreizeiteinrichtungen und -angebote müssen verlässlich finanziert und ausgebaut werden.
Wir brauchen einen öffentlichen Kita-Diskurs
Damit Kinderperspektiven, die Situation von Kitas und die Beteiligungsmöglichkeiten an öffentlicher Aufmerksamkeit gewinnen, fordern wir einen institutionalisierten öffentlichen Dialog über die Lage der Berliner Kitas – etwa durch einen Berliner Kitarat, in dem Fachkräfte, Träger, Eltern, Verwaltung und Politik gemeinsam Bilanz ziehen, Probleme benennen und Lösungen entwickeln, sowie regelmäßige Kitaforen („Kitagipfel“) in den Bezirken.
Berlin muss Kinder ernst nehmen!
– Euer LEAK-Vorstand