Berlin, den 5. Juli 2024 – Der Landeselternausschuss Kita (LEAK) für Berlin setzt sich aktiv gegen die anhaltenden Kitastreiks ein. Aktuell gibt es eine Petition auf change.org, die ein sofortiges Ende der Streiks fordert. Diese Initiative wird von den Eigenbetrieben der Berliner Kindertagesstätten, darunter Kindergärten City, Kindergärten NordOst, Kindertagesstätten Nordwest und Kindertagesstätten SüdOst, initiiert.
Hintergrund der Petition
Die Kita-Betriebe argumentieren, dass die von ver.di geforderten Tarife weder praxistauglich noch umsetzbar seien. Der Streik richtet sich gegen die falschen Adressaten, da die Kitas nicht die Tarifpartner sind. Zuständig für tarifliche Auseinandersetzungen ist die „Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL)“ und nicht die Kitas selbst. Die Eigenbetriebe betonen, dass die Streiks keine realistischen Erfolgsaussichten haben und die betroffenen Kinder und deren Familien in prekäre Situationen bringen.
Claudia Freistühler, Geschäftsführerin des Eigenbetriebs Kindergärten City, hebt hervor: „Mit diesem politischen Stellvertreterkonflikt auf Kosten von Kindern, Familien und Kitas muss Schluss sein, jetzt sofort!“.
LEAKs Standpunkte
Der LEAK distanziert sich klar von den derzeitigen Streiks der Gewerkschaft ver.di. Es ist für uns unverständlich, dass die Eltern und Kinder in Berlin nach den harten Corona-Jahren und den Tarifstreiks Ende 2023 erneut die Leidtragenden sein sollen. In diesem Streik werden genau jene Familien mehr belastet, die bereits die aktuellen Herausforderungen durch gekürzte Öffnungszeiten, Kitaschließungen oder fehlendem pädagogischen Fachpersonal kompensieren müssen.
Viele Eltern haben nicht die Möglichkeit, binnen einer Woche eine alternative Betreuung für ihre Kinder zu organisieren. Besonders betroffen sind dabei die vielen Alleinerziehenden in unserer Stadt. Die Gesamtsituation erhöht den Druck in den Familien, auf die Politik aber in keiner Weise. Manche Eltern sind aufgrund der Zerrissenheit von beruflicher Verantwortung und Kinderbetreuung existenziell bedroht. Die Bemühungen, die vertrauensvollen Beziehungen zwischen Eltern und dem Fachpersonal wieder aufzubauen bzw. zu stärken, werden wiederholt gestört.
Nach den Angaben der Kita-Eigenbetriebe betreuen diese etwa ein Viertel der Berliner Kitakinder. Es ist gesellschaftlich nicht fair, die Last der Streikmaßnahmen auf diesem Viertel der Kinder und Eltern abzuladen. Positive und zeitnahe Auswirkungen auf die Betreuungsbedingungen sind bei der aktuellen Haushaltslage und dem anhaltenden Personalmangel keinesfalls sicher. Streikmaßnahmen mit ungewissem Ausgang und einer einseitigen Belastung eines Teils der Elternschaft halten wir daher für unangemessen.
Offener Brief der Eigenbetriebe
Parallel zur Petition haben die Eigenbetriebe einen offenen Brief an ver.di gesendet, in dem sie eindringlich darum bitten, von geplanten Streiks und Versammlungen vor und in den Kitas abzusehen. In dem Schreiben wird betont, dass die Kinder bereits unter den Folgen der Streiks leiden und weitere Verunsicherung durch Streiklärm und -versammlungen unbedingt vermieden werden sollte.
Unterschriftenaktion und Unterstützung
Die Eigenbetriebe fordern die Berliner Bevölkerung auf, die Petition zu unterzeichnen und ein starkes Signal an ver.di zu senden: „Die Kita-Streiks müssen sofort beendet werden! Lassen Sie uns gemeinsam praxistaugliche Lösungen entwickeln, die den Alltag in den Kitas verbessern, ohne die Kinder und ihre Familien sowie die Kitas zu überlasten“.
Hier können Sie die Petition finden und unterzeichnen: Stoppt die Berliner Kita-Streiks
Schlusswort
Der Landeselternausschuss Kita (LEAK) steht hinter dieser Petition und dem offenen Brief der Eigenbetriebe. Wir fordern ein Ende der Kitastreiks und setzen uns für konstruktive Maßnahmen ein, die den Kindern, Eltern und Kitas zugutekommen.